
Leinen
Leinen ist die Faser aus der Lein- oder Flachspflanze. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird Leinen durch Baumwolle und Kunstfaser zurückgedrängt. Es gewinnt heute aber auch in der Mode als ökologische Naturfaser wieder massiv an Bedeutung.
Es ist bekannt, dass unter anderem in Ägypten, Mesopotamien und Phönizien bereits vor 6000 bis 7000 Jahren Leinen systematisch verarbeitet wurde. Möglicherweise existierte die Leinenverarbeitung schon vor 10 000 Jahren.
Von der griechischen und römischen Antike bis ins europäische Mittelalter war Leinen neben Wolle das Material für Kleidung. Leinen wurde im Mittelalter in Schwaben, Schlesien und im Elsass hergestellt. Seine Blütezeit hatte Leinen im vorindustriellen Europa. Als Baumwolle noch nicht in großen Mengen importiert wurde, war Leinen neben wenigen Ausnahmen die einzige pflanzliche Faser.
Im Mittelalter wurde Leinen (im Gegensatz zu Wolle) wegen seiner Schmutz abweisenden Eigenschaft bevorzugt für körpernahe Verwendung eingesetzt. Da es schwer färbbar war, vorwiegend in blassen Tönen, deckende und dunkle Töne waren teuer.
Gegenüber anderen Bastfasern ist die Leinenfaser gut teilbar und fein verspinnbar, was sie für edle Garne auch in der modernen Modewelt auszeichnet. Die Leinenfaser ist glatt und das Leinengewebe schließt wenig Luft ein. Leinen ist flusenfrei und wenig anfällig gegen Schmutz und Bakterien, die Faser ist von Natur bakteriozid, fast antistatisch und schmutzabweisend.